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- Besuch der Zeche Nordstern am 02.02.2019 -
Am 02.Februar 2019 starteten die Mitglieder des Schalke-Fan-Clubs Rhein-Wied Blau Weiss morgens um 11.00 Uhr zum Heimspiel ihres FC Schalke 04 gegen die Borussia aus Mönchengladbach. An Bord des großen, gut gefüllten Busses, der wie immer souverän vom Vereinsmitglied „Faxe“ gesteuert wurde, waren neben den Schalker Anhängern auch wieder Fans des gegnerischen Teams. Da der Fan-Club von Beginn an betont hat, dass jederzeit auch Fanmitglieder von gegnerischen Vereinen herzlich willkommen sind, kommt es immer wieder vor, dass im Bus andere Vereinsfarben anzutreffen sind, sodass man buntgemischt und mit dem nötigen gegenseitigen „Aufziehen“, aber immer friedlich die gemeinsame Fahrt nach Gelsenkirchen bestreitet.
Das erste Highlight war bereits nach kurzer Zeit zu verkünden, als der Vorsitzende Wolfgang „Wolli“ Schellert das 50. Mitglied unseres noch jungen Vereins begrüßen durfte. Bereits da kündigte auch ein Fan der Borussen an, auf der Rückfahrt durch seine Mitgliedschaft den Fanclub unterstützen zu wollen, wenn die Gastfreundschaft der Schalker so bliebe, egal wie das Spiel auch verlaufen würde. Auf der Rückfahrt durfte Wolli folgerichtig damit das 51. Mitglied unseres Vereins begrüßen.
Die letzten Vereinsmitglieder sammelten wir an der Autobahnausfahrt Siebengebirge ein. Hier gab es gleich die nächste Überraschung. Unser Vereinsmitglied Kevin schenkte dem Verein für die musikalische Unterstützung während der Busfahrten einen Ghettoblaster. Da das Gerät auch ein Mikrofon hat, konnte Wolli es direkt nutzen, um nützliche Informationen zum weiteren Ablauf des Tages zu geben. Dies war auch dringend nötig, da weitere, große Überraschungen die Teilnehmer der Tour erwarteten.
Nach dem schon traditionellen Stopp auf der Autobahnraststätte Ohligser Heide, wo bereits andere Fan-Busse Halt machten und man sich gegenseitig „Glückauf“ für die anstehende Partie wünschte, ging es nach Gelsenkirchen Horst. Auf dem Parkplatz der dortigen ehemaligen Steinkohlezeche Nordstern wurde zunächst eine Stärkungspause mit Spießbraten- und Frikadellen Brötchen eingelegt. Auch bestand die Möglichkeit, die Zapfkünste der zecheeigenen Gaststätte zu bewundern. Eine Aufgabe, die die Schalker mit ihren Gästen gerne wahrnahmen.
Von dort wurde die Gruppe von drei ehemaligen Kumpels der Zeche, die in traditioneller Bergmannskluft gekleidet waren, abgeholt. Die Bergleute der Schachtanlage Nordstern, die immer noch viel Begeisterung für ihren aussterbenden Beruf versprühten, begrüßten uns herzlich mit dem uns so wohlvertrauten „Glückauf“. In einem Stollen, der seinerzeit von Lehrlingen der Zeche angelegt wurde und nun als Museum zahlreiche Exponate aus der Welt des Bergbaus zeigt, bekam man einen Eindruck, wie die Arbeitstage an einem Arbeitsplatz, der viele hundert Meter vom Tageslicht entfernt lag, wohl ausgesehen haben müssen. Die Männer erzählten in kurzweiligen Vorträgen von der Kohle und deren Abbau, aber auch dem gefährlichen Arbeitsplatz, bei dem die Schutzpatronin der Bergleute, die heilige Barbara, nicht alle Unglücke von den Männern und ihren Familien abhalten konnte. Gerade bei diesen Ausführungen wurde es sehr still im Stollen.
Aber unser Besuch in der Zeche sollte in die nächste freudige Überraschung münden. Unser Freund Ferhat Cato war zu uns hinzugestoßen. In seiner Begleitung waren der ehemalige Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, Rudolf Scharping, der viele Jahre bundes- und landespolitisch sehr erfolgreich tätig war, sowie Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier, der als promovierter Sozialwissenschaftler u.a. als Redakteur und Moderator der Sendung „NRW direkt“ Bekanntheit erlangt hat. Rudolf Scharping, Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier und unserem Vorsitzenden Wolfgang Schellert, wurde zum Schluss der Führung die Ehre zu Teil, für ihr Engagement im Bereich Politik, Kunst und Sport durch die drei Kumpels zu „Ehrenhauern“ ernannt zu werden. Traditionell erfolgte die Verleihung des Titels durch einen Schlag aufs „Arschleder“, das den Bergleuten diente, um den Hosenboden gegen Durchscheuern und Nässe schützte. Besiegelt wurde die Verleihung der Würde durch einen Schnaps aus der Steingutflasche für die neuen Würdenträger und die restlichen Gäste.
Anschließend ging es in die Veltins-Arena zum Spiel gegen die Borussia. Trotz Unterzahl ab der 59. Minute (Alexander Nübel hatte in der 59. Minute aufgrund einer Notbremse bereits Rot gesehen) sah es bis zur 85. Minute nach einem klassischen Unentschieden aus, ehe Christoph Kramer die 1: 0 Führung für die Borussia gelang. Unsere Mannschaft versuchte in den letzten Minuten das Spiel doch noch ins Unentschieden zu drehen, die Unterzahl und das notwendige Öffnen der Abwehr für die Ausgleichsbemühungen führten jedoch in der 1. Minute der Nachspielzeit zum 2: 0 Entstand durch Florian Neuhaus.
So mussten wir leider ohne Punkte die Heimreise antreten. Dennoch war dieser mit vielen Ereignissen gespickte Tag für alle Beteiligten ein erlebnisreicher und unvergesslicher Tag.